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Internationale Köpfe: Alexander Turpakov
Den russischen Markt kennzeichnet eine hohe Bauaktivität, bei der besonders häufig Fertigteile eingesetzt werden. Viele große Baufirmen arbeiten mit ihren eigenen Architekten, die eine große Affinität für Beton haben. Viel Entwicklungspotential für die Arbeit mit Architekturbeton, prophezeit Alexander Turpakov, RECKLI-Partner in Russland.

FORMLINER
Was macht die typische Fassade aus?
ALEXANDER TURPAKOV
Der Mauerwerks-Look ist weit verbreitet, besonders beim Wohnungsbau. Haben die Architekten ein höheres Budget zur Verfügung, weichen sie mit individuellen Fassaden vom Aussehen der Wohnblöcke ab. Auch im Geschäftsbereich dient die ungewöhnliche Fassadengestaltung dazu, sich abzuheben.
FORMLINER
Für welche Bauwerke werden RECKLI Matrizen vorherrschend eingesetzt?
ALEXANDER TURPAKOV
Am aktivsten sind wir im Bereich des Wohnungsbaus. Unsere Matrizen kommen für die Realisierung des MauerwerksLooks zum Einsatz: Zusammen mit der richtigen Färbung, die wir ebenfalls anbieten, wirkt der Beton wie natürliches Silikat oder Backstein. Bei Infrastrukturprojekten gestalten wir häufig Brücken, Tunnel, Überführungen und Stützwände.
FORMLINER
Wo liegen die Herausforderungen für die Arbeit mit Architekturbeton?
ALEXANDER TURPAKOV
Das Hidalgo-Projekt zeigt, dass wir am Anfang einer bedeutenden Entwicklung stehen. Noch vor wenigen Jahren ging es den Käufern von Wohnkomplexen, besonders beim sozialen Wohnen, vor allem um den geringsten Quadratmeterpreis. Mittlerweile hat sich der Anspruch an die Wohnqualität stark gewandelt. Höhere Ansprüche und mehr Details bringen naturgemäß ein anderes Preisniveau mit sich. Bauherren und Investoren müssen sich an diese neue Situation noch gewöhnen.
FORMLINER
Hast du ein Lieblingsprojekt?
ALEXANDER TURPAKOV
Eines der schönsten Projekte ist der Baukomplex Hidalgo in Kommunarka unweit von Moskau. Sehr schöne und individuelle Fassaden treffen dort auf verschiedenfarbige Balkone, strukturierte Sichtbetonwände im Inneren und ein Landschaftskonzept, das auf Natur und Fußgänger ausgelegt ist statt auf Autos. Es ist ein sehr außergewöhnliches Projekt für Russland, und wir haben sehr gern daran mitgearbeitet.